14. Oktober 2020
Mit dem Hochwasserschutzkonzept Thur+ sichert der Kanton Thurgau weder den Hochwasserschutz noch sorgt er für die Wiederherstellung artenreicher Lebensräume entlang der Thur.
Nach umfassender Analyse bezeichnen Aqua Viva und andere in der IG Lebendige Thur organisierte Umweltschutz- und Fischereiorganisationen das Hochwasserschutzkonzept Thur+ des Kantons Thurgau als unzureichend und fordern dessen Überarbeitung.
Die Hochwassersicherheit eines Flusses hängt in erster Linie mit der Grösse des Gewässerraums und der Geschiebemenge zusammen. Das vorliegende Konzept weist bei der Ermittlung beider Grössen erhebliche Mängel auf. Laut der IG fehlt damit dem gesamten Konzept ein sicheres Fundament: Der Hochwasserschutz kann nicht langfristig garantiert werden.
Aufgrund zu gering bemessener Gewässerräume kann der Kanton zudem nicht für die laut Auenschutzverordnung verpflichtende Revitalisierung der sechs Auengebiete von nationaler Bedeutung im Konzeptgebiet sorgen. Lediglich etwa sechs der zwölf Auenkilometer könnten im Rahmen von Thur+ ausreichend aufgewertet werden.
Die IG Lebendige Thur fordert daher den Kanton dazu auf, das Konzept zu überarbeiten und auf solide Grundlagen zu stellen. Die Gewässerräume müssen ausreichend gross bemessen werden, damit die Hochwassersicherheit gewährleistet und das heute noch verbliebene Revitalisierungspotential ausgeschöpft werden kann. Die sich bietende Jahrhundertchance für eine sichere und lebendige Thur muss zwingend genutzt werden.
Mehr zum Thema unter: www.lebendigethur.ch